Historisches

Historisches

Tradition

An der Stelle, wo heute unsere Mobilställe stehen, befand sich bis Ende der 1960er-Jahre eine Scheune, in der Schweine und Hühner gehalten und Ackergeräte gelagert wurden. Wie man sehen kann, betreute schon unsere Elterngeneration, hier Frau Christa Stiller-Lüttenberg, mit viel Freude und Hingabe das Federvieh, während wiederum ihre Eltern die Gaststätte "Zur Bredde" führten.

Und auch in der Generation unserer Großeltern war die Hühnerhaltung bereits etabliert. Hier ein Familienbild aus dem Hause Harding, das Aloysius im eigenen Hinterhof in Dorsten bei der täglichen Fütterung des Federviehs zeigt.

Fahrbare Hühnerhäuser

Offensichtlich hatten sich schon Generationen vor uns an der Bredde mit der Idee eines Mobilstalls beschäftigt. Dies legt zumindest das folgende Fundstück aus der Familienbibliothek nahe.


Jahrbuch zur Geflügelzucht, Vogelliebhaberei und Tierschutz

[Hrsg.]: Geflügel- u. Tierschutzverein „Askonia“ zu Bernburg,

Verlag G. Burckhardt, Bernburg, 1898, S. 32-33

Transkription des Textes

In den letzten Jahren ist viel über Nutzgeflügelzucht geredet und geschrieben und mancher Vorschlag gemacht […worden], wie es der Landwirt anfangen soll, um seine Geflügelzucht möglichst nutzbringend zu gestalten.

Auch die nachstehende Abbildung führt uns so einen praktischen Vorschlag vor Augen.

Der Landwirt soll seine Hühner auf seinem Hofe und in seinem Garten an das fahrbare Hühnerhaus gewöhnen, indem er den Platz desselben häufig wechselt.

Sind die Tiere eingewöhnt, dann soll er zur Zeit der Ernte das Haus auf seine Stoppel[fel]der fahren, damit die Hühner alle ausgefallenen Körner und die vielerlei Insekten und Würmer auflesen und fangen, die hier zu finden sind.

Da das Haus die nötigen Nester zum Legen enthält, so können die Bewohner desselben wochenlang draußen bleiben, sich selbst ernähren und obendrein den Acker durch ihre Exkremente düngen, und der glückliche Besitzer hat eigentlich nichts weiter zu t[h]un, als täglich die Eier abzusuchen, und den Platz des Hauses nach Bedürfnis zu ändern.

Der Vorschlag klingt verlockend und scheint praktisch zu sein, hat aber auch wie jedes Ding, seine zwei Seiten. Wir meinen, die Hühner können nicht ohne Aufsicht bleiben, wenn nicht große Verluste eintreten sollen; oder sie müssten wenigstens eingegattert sein und obenein mindestens von einem dazu dressierten Hunde bewacht werden.

Für jede dieser mit Kosten und Umständen verbundenen Vorrichtung dürfte aber die Geflügelzucht nicht lohnend genug sein.

Dennoch kann es Verhältnisse geben, in denen ein Versuch gemacht werden könnte, und wenn unter unsern geehrten Lesern Leute wären, für die das fahrbare Hühnerhaus passte und nutzbringend wäre, dann sollten dieselben einmal den Versuch machen und obendrein so liebenswürdig sein, uns über den Ausfall zu berichten.


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